9.Sonntag nach Trinitatis, 14.08.2022

Lese-Gottesdienst am 14. August 2022

Text: Pfr. Koring

Musik: S.Weingart-Fink

 

GOTT sei mit dir: als Quelle der Liebe; als Gnade, die Mensch wird; als Kraft, die Leben schafft.

512 Herr, die Erde ist gesegnet von dem Wohltun deiner Hand ...

Hilf, dass wir dies Gut der Erden treu verwalten immerfort...

743 Psalm 104 und Gebet

Gott, du hast uns deine Schöpfung anvertraut, unseren Leib, Seele und Geist, Technik und Wissenschaft.
Vieles läuft falsch in unserer Welt, selten schauen wir auf die Folgen unseres Tuns, in vielem haben wir versagt.
Lehre uns, recht umzugehen mit deinen Gaben, damit wir zum Segen werden für alles, was lebt. Amen.

1.Kor 12, 4-6: Viele Gaben entspringen aus einem Geist

411 Gott, weil er groß ist, gibt am liebsten großen Gaben, ach, dass wir Armen nur so kleine Herzen haben.

Matth 25, 14-30: dem einen gab er fünf Zentner, dem anderen zwei, dem dritten einen, je nach ihrer Tüchtigkeit.

Anregung zum Denken und Handeln:

Welche Gaben machen uns fürs Leben tüchtig und welche Aufgaben fordern uns lebenslänglich heraus?
A
chtung, Barmherzigkeit, Behutsamkeit, Dank, Ehrlichkeit, Friede, Geduld, Güte, Hilfsbereitschaft, Humor, Liebe, Mitgefühl, Mut, Nähe, Offenheit, Rücksicht, Selbstkritik, Tatkraft, Toleranz, Vertrauen, Verständnis, Wachheit, Zartheit und Zielstrebigkeit. Auch das Wissen über das Lebensgefüge der Natur, das Wissen über die Mechanismen der Wirtschaft gehört zu unseren Talenten, das Wissen über die Seele und ihren Hunger

Wir sind reich talentiert. Doch wir glauben es nicht. In einer Gemeinde wurden Leute zur Mitarbeit geworben: Wir brauchen – Sie bieten“. Es entstand eine lebhafte Diskussion am Ort. Viele haben geantwortet: „Das ist nett, dass Sie an mich gedacht haben; aber ...

- ich kann nicht gut singen. - Ich kann nicht frei reden.
- Ich verstehe nichts von der Verwaltung. - Ich bin nicht so sicher im Glauben.
- Ich bin gerade beruflich so sehr eingespannt. - Ich bin gesundheitlich angeschlagen.
- Ich habe gerade Probleme in der Ehe.“

Das ist die jeweils persönliche Wahrheit, eine jämmerlich verkürzte Wahrheit, weil die Befragten ihr Dasein auf ihr Problem oder auf ihre Belastung reduzieren. Wie hätten Sie geantwortet?

Jede/r kann aufmerksam zuhören, respektvoll schweigen, mit den Weinenden weinen und mit den Fröhlichen lachen. Wir können unsere Stärken einsetzen; unserer Schwächen brauchen wir uns nicht zu schämen. Wir haben Fähigkeiten und kostbare Erfahrungen; wir können einander ergänzen und Gemeinschaft pflegen.

In unserer Lebensgeschichte bildet die Taufe gleichsam ein zusätzliches Talent, das besagt: „Ich bin angenommen, ich bin bejaht.“ Das kann mir niemand wegnehmen. Gott behütet mich wie ein Hirte, Gott ist meine Zuflucht, meine Kraftquelle, Gott zeigt mir den Weg. Das trägt uns, wenn es stressig wird, wenn wir überfordert sind, traurig, verzweifelt, wenn wir nicht weiter wissen.

Nichts ist im Leben so stetig wie Veränderung. Nichts fürchten wir mehr als Veränderung.
Die Taufe umfasst beides: sie führt durch Veränderung zur Weiterentwicklung.
Wir gehen nie leer aus. Wir lassen los, was dem Leben im Weg steht. Wir lassen uns auf Neues ein, das uns weiterbringt. So gleicht die Taufe einer steten Geburt. Was wir zum Leben brauchen: Beistand, Mitgefühl, Trost, Geduld, Zuversicht – Gott gibt seine Talente in der Liebe, der wir Hand und Fuß geben.

635 Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut, für die Ängste, für die Sorgen, für das Leben heut und morgen ...

Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut, für die Wahrheit einzustehen und die Not um uns zu sehen...

Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut, für die Zeit, in er wir leben, für die Liebe, die wir geben...

Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut, für die vielen kleinen Schritte, Gott, bleib du in unsrer Mitte ...

Fürbitten

Gott, du vertraust uns die Erde an mit all ihren Gütern, großzügig teilst du den Reichtum deines Herzens mit uns. Wir nehmen und verbrauchen. Wir ziehen Gewinn daraus, und lassen oft großen Schaden zurück. Lehre uns, die Erde und alle ihre Fülle zu nützen und zu schützen.

Gib uns ein Herz voll Vertrauen, den Kopf voll Phantasie, um Freude zu bereiten, eine geschickte Hand, um zu helfen, ein offenes Ohr, um andere zu verstehen, einen respektvollen Mund, um wertzuschätzen.
Lass uns mit deinen Gaben etwas anfangen, so dass du mit uns etwas anfangen kannst. Vater unser ...

659 Die Erde ist des Herrn, geliehen ist der Stern, auf dem wir leben....

Gebrauche deine Kraft, denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen ....

Geh auf den andern zu, zum Ich gehört ein Du, um Wir zu sagen ...

Kurz und bündig:

Kopf ohne Herz und Hand, Glaube ohne Hoffnung und Liebe – geht das?
Fang mit deinen Gaben etwas an, sonst kann Gott mit dir nichts anfangen. Sei, was du anderen sein kannst.
Was du schenkst, kommt als doppelte Freude und als vielfacher Segen zu dir zurück

GOTT segne dich und behüte dich; GOTT lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
GOTT schaue liebend zu dir hin und gebe dir Frieden. Amen.

 

 

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